Backpack Love - Fashion Shoot.

27 Juli 2014 | | 9 Kommentare

In meinem letzten Post kam ich auf meine Gefühle über den bald anbrechenden neuen Lebensabschnitt zu sprechen.
Ich fand es schön, dass Einige ihre Gedanken und Ängste darüber mit mir geteilt haben, Danke auch für alle ermutigenden Worte.

Ich war ja bereits 2011 ein halbes Jahr in Amerika, von daher weiß ich dann doch, was in etwa auf mich zukommen wird.
Natürlich ist mir klar, dass man an neuen Erfahrungen wachsen wird und sich gut einleben wird, egal wo.
Trotzdem musste das mal raus, also Danke fürs Lesen.

Heute folgt seit langer Zeit endlich wieder ein Post, der immerhin ein wenig mit Fashion zu tun hat.
Ich zeige euch heute meine neue Liebe, einen wunderschönen Rucksack von Cyroline.

Er ist, anders als die meisten Sachen von mir, ziemlich bunt, dafür peppt er meine schwarzen Outfits zum Glück ein bisschen auf.
Außerdem passt einfach sehr viel rein und es sieht einfach lässiger aus als eine kleine Tasche.

Der Rucksack ist meiner Meinung nach also perfekt für den Sommer, was denkt ihr?

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Es wird nie mehr sein wie es war // New Haircut.


Wir befinden uns mitten in einem Wandel, dem Aufbruch in einen neuen Lebensabschnitt.
Schule und alles was dazugehört ist nach 13 Jahren entgültig vorbei und der Abschied ist komisch.

Noch hängen wir aneinander wie Kletten, aber bald zerstreut es uns in alle vier Himmelsrichtungen und auch wenn das nicht bedeutet, dass man sich vollkommen aus den Augen verliert, so ist es doch ein kleiner Abschied.
Ein Abschied von einer Zeit, während der wir uns (fast) jeden Tag gesehen haben und man nur mal kurz fahren musste, um sich zu sehen.

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Und es gefiel mir so, wie es (noch) ist.
Ich will nicht erwachsen werden, ich will keinen komplett neuen Freundeskreis, ich will kein neues Zimmer und ich will gar nicht weg aus dem Norden.
Das heißt jetzt natürlich nicht, dass ich am Liebsten für immer bei Mutti wohnen würde, aber die Vorstellung, ab Oktober weit weg von allen zu studieren, fällt mir wirklich schwer.
Diese Zeit vor und nach dem Abitur verging so schnell, es kommt mir vor, als wäre gerade erst April gewesen, wo wir die erste Schriftliche vorbereitet haben.
Da dachte ich, dass es bis Oktober Ewigkeiten sind, nun sind es nur noch 79 kurze Tage, die ich in der Heimat verbringe.

Ich sitze in meinem Zimmer und denke mit Wehmut daran, dass dieser Raum bald nicht mehr mein liebster Rückzugsort sein wird, sondern viel mehr meine Absteige, wenn ich mal mein altes Zuhause besuche.
Daran, dass ich meinen Opa, meine Eltern und meine Freunde nicht mehr jede Woche sehen kann, wann immer ich mag.
Daran, dass ich bald nicht mehr bei offenem Fenster der Klavierspielerin von Gegenüber lauschen und keine Rehe auf den Feldern beobachten kann.
Daran, dass...

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Ihr seht, so langsam aber sicher realisiere ich erst, dass ein neuer Lebensabschnitt beginnt und ihr merkt vielleicht, dass mir Veränderungen nicht besonders gut gefallen.

Ich bin mir sicher, dass ich mich kurz vor Oktober dann doch wieder auf neue Herausforderungen freuen und diese wie immer meistern werde, aber bis dahin ist mir eher melancholisch zumute und ich möchte die restliche Zeit so gut es geht ausnutzen.

Wie sieht/sah es bei euch nach dem Abitur aus?
Fiel es euch leicht, in den neuen Lebensabschnitt zu starten oder zweifelt ihr vielleicht auch gerade ein wenig?
Erzählt mir doch von euren Erfahrungen, wenn ihr mögt.

Eine sichtliche Veränderung möchte ich euch heute zeigen, wer mir bei Instagram (@journeytoherdreams) folgt, weiß bereits Bescheid:
Gleich nach dem Abiball kamen die langen Haare ab, das war eine schwere, aber bitter nötige Entscheidung und obwohl ich das nicht erwartet hätte, gefällt mir diese Veränderung sehr gut!
Was haltet ihr von meinem neuen Longbob?

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Die letzten drei Jahre - der Kampf gegen die Agoraphobie.


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Besonders jetzt, zu einer Zeit, wo sich wieder alles ändern wird, denke ich oft an die letzten drei Jahre zurück.

Drei Jahre, die es gebraucht hat, um mir mein Leben zurückzuholen.
Drei Jahre, nach denen ich endlich wieder sagen kann, dass ich glücklich bin.
Drei Jahre mit täglichen Kämpfen gegen den eigenen Körper.

Ich denke, die meisten in meinem Umfeld wissen gar nicht, was für ein Glück ich wirklich habe, solch eine Willenskraft zu besitzen. Es gibt nur wenige Menschen, die sich aus den Klauen einer Angsterkrankung befreien können.
Viele von Ihnen haben seit Jahren nicht ihr Haus verlassen, aus Angst.
Angst vor dem Draußen sein, vor der Weite, vor den Menschenmassen, vor dem Gefühl, Angst zu haben.
Vor dem Gefühl der Unwirklichkeit, das einen überfällt. Das von oben auf sich selbst herunter gucken.
Das Bewusstsein kann falsch gepolt viel Schaden anrichten, ohne dass man etwas dafür kann.

Stellt euch vor, wie es sich anfühlt, wenn euch das Gehirn falsche Tatsachen vorspielt, in diesem Fall nackte Angst.
Das Herz rast, man bekommt kaum Luft, die Welt sieht plötzlich unnatürlich scharf und grell aus, man möchte flüchten.
Aber man kann nirgendwohin flüchten oder vor einer Sache weglaufen, denn da ist nichts.
Und natürlich weiß man, dass dort nichts ist, aber in einer Paniksituation kann man nicht besonders gut denken oder ruhig bleiben, während der Puls in den Ohren pocht.

Ich weiß nicht, ob man wirklich nachvollziehen kann, wie sich das anfühlt, wenn man sowas nie hatte.
Und genau so gut könnten mich die Leute für verrückt erklären, aber wer mich kennt, der weiß, dass ich eigentlich ein ganz normaler Mensch bin.

Es ist schwer, zu beschreiben, wie sich Panikattacken wirklich anfühlen, das war nur ein Versuch.
Noch viel schwerer ist es aber, dagegen anzukämpfen.
Am Anfang waren es mindestens 20 Panikattacken am Tag, die ich über mich ergehen lassen musste.
Sie kamen in den unmöglichsten Situationen, also schien es keinen bestimmten Auslöser zu geben.

Biologisch betrachtet ist es relativ einfach erklärbar: Dadurch, dass es mir zwei Monate ununterbrochen schlecht ging, haben sich meine Angstrezeptoren umgepolt.
Sie konnten nicht mehr erkennen, wann Gefahr für meinen Körper lauerte. Dadurch waren sie einfach die ganze Zeit in Betrieb (ich denke mal, das ist dann eine übermäßige Ausschüttung von bestimmten Transmittern) und mein Körper war dauerhaft in Alarmbereitschaft.
Und wenn man einmal so eine Attacke erlebt hat, ist es nur logisch, dass man Angst vor der Nächsten bekommt.
So konnte mein Körper auch nicht mehr zur Ruhe kommen, als es mit der Diabetesbehandlung bergauf ging.

Ich konnte nicht mehr aus dem Haus, ohne dass eine Panikwelle mich überrollte.
Selbst im Haus gab es nur einen Ort, wo ich mich sicher fühlte. Mein Zimmer. Genauer gesagt mein Bett, meine Insel.
Und als ich dann selbst dort Panik bekam, brach natürlich eine Welt für mich zusammen.
Wenn man sich nirgendwo sicher fühlen kann, ist das ein furchtbares Gefühl.

Die letzten 3 Jahre habe ich neben der Schule versucht, diese Sicherheit zurückzugewinnen.
Ich musste oft nach Hause, da ich es in der Schule oder in der Öffentlichkeit nicht mehr aushielt, was sehr frustrierend war.
Es fühlte sich jedes Mal nach Versagen an.

Ich weiß, dass andere Angstpatienten und meine Therapeutin mich für meine Willensstärke bewunderten, aber es fühlt sich nicht nach einem Sieg an, wenn man Dinge erreicht, die für andere Menschen jeden Tag das Normalste auf der Welt sind.
Ich war im Kino ohne eine Panikattacke – wow.
Oder: Ich habe eine Panikattacke überstanden, ohne zu verweifeln.
Es fällt schwer, auf solche Dinge stolz zu sein. Vor allem, wenn die meisten deiner Mitmenschen nicht mal etwas davon mitbekommen oder einfach nicht verstehen, wie hart dieses unsichere Leben für mich war.

Psychische Probleme finden in unserer Welt zwar mehr und mehr einen Platz, aber trotzdem ist es noch ein Thema, über das nicht genug geredet und aufgeklärt wird.
Viele sind immer noch der Meinung, Mädchen würden essgestört werden, um dünn zu sein. Dabei resultiert das meist aus ganz anderen Problemen.
Genau deshalb hatte ich Angst, davon zu erzählen, denn ich wollte nicht als ‚irre‘ abgestempelt werden, wenn ich das nicht war. Menschen, die sich mit solchen Erkrankungen auskennen, wissen, dass Adjektive wie mutig oder willensstark viel besser zu mir passen.

Als wir letzte Woche unsere Prüfungsergebnisse für die Abiturprüfungen bekamen, wurden die Schüler mit einem Einser-Abi geehrt, denn das ist natürlich eine Leistung.
In meinem Kopf aber habe ich auch mir selbst applaudiert, denn auch wenn mein Abitur unter den Umständen etwas gelitten hat, habe ich doch sehr, sehr viel erreicht.
Und als einige meiner Mitschüler vor Freude weinten, musste ich auch das ein oder andere Tränchen verdrücken.
Nicht aus Freude über die gute Note, sondern darüber, dass ich so weit gekommen bin.
Von ganz unten nach weit oben, endlich wieder glücklich.

Die letzten drei Jahre waren wohl die Härtesten meines Lebens und doch würde ich die Zeit nicht zurückdrehen wollen.
Meine letzte Panikattacke hatte ich im Februar und auch wenn es immer noch Dinge gibt, die ich lieber meide, geht mein Kampf weiter.

Und ich bin die Gewinnerin.